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358 56. Karthago.

Von Tunis nach Karthago führen seit 1908 zwei elektrische
Bahnen,
die Linie Tunis-Goletta-Marsa Plage (Ostbahn) und die Linie
Tunis-Goletta-Marsa Ville (Westbahn), die 1909 durch Ausbau der Teil-
strecke
zwischen Marsa Plage und Marsa Ville zu einer Rundlinie ver-
bunden
werden sollen. Die Abfahrtstelle Tunis Terminus (Pl. E 4) ist
Avenue Jules-Ferry, beim Kasino; auf beiden Linien verkehren stündlich
zwei Züge. Die wichtigsten Zwischenstationen der Ostbahn sind La
Goulette
, für das Städtchen Groletta, Carthage, für den Burghügel (St-Louis
de Carthage), das Odeonsplateau und die Zisternen beim Bordj el-Djedid,
Sainte-Monique, für Damous el-Karita, sowie Sidi Bou-Saïd, für den
Leuchtturm. Die Endstation Marsa Plage ist dicht am Strande, ¼ St.
n.ö. von der Station Marsa Ville. An der Westbahn, auf welcher einst-
weilen
nur durchgehende Züge zwischen Tunis Terminus und Marsa Ville
verkehren, ist die zukünftige Station de l’Amphithéâtre für Besucher des
römischen Zirkus, des Amphitheaters und der Zisternen von La Malga
bequem gelegen. Rückfahrkarte nach Goletta 1 fr. 20 und 65 c., nach
Karthago oder Marsa Ville (Westbahn) 1.75 und 1 fr., nach Marsa Plage
(Ostbahn) 2.10 und 1.15 fr.

Zwischen dem S. 343 gen. Nordbahnhof in Tunis und Marsa Ville ver-
kehrt
außerdem noch 3mal tägl. die alte Schmalspurbahn, eine Teil-
strecke
der 1872 erbauten ältesten tunesischen Eisenbahn (17km in ½ St.).

Als Tagestour zu Wagen (15 fr.) empfiehlt sich von Tunis die Rund-
fahrt
Sidi-Daoud, La Malga (Amphitheater, Zisternen), La Marsa, Sidi
Bou-Saïd, Karthago (Zisternen beim Bordj el-Djedid, Theater, Museum),
Goletta, Maxula-Bades (S. 379), Tunis; Gabelfrühstück beim Leuchtturm
in Sidi Bou-Saïd (von Tunis mitzunehmen) oder in Karthago (s. unten).
Gutes Fuhrwerk (die Stunde 2 fr., akkordieren) erhält man auch in
Goletta, sowie an den Stationen Carthage und Marsa Ville. Hübsch ist
auch bei kühlem Wetter, besonders vormittags, die Fußtour von La
Marsa über Sidi Bou-Saïd nach Karthago.

Gasthöfe in Karthago: H. St-Louis de Carthage, auf dem Burg-
hügel
, G. oder M. 3-, billigster Wein nach der Karte 3 fr. (!), mäßig;
Pavillon Beau-Séjour, Z. 3, F. , G. , M. 3 fr., m. W., neu; H. des
Citernes Romaines
(deutsche Wirtin), bei den Zisternen von Bordj el-
Djedid
(S. 365), G. o. W. 3-4 fr., einfach gut.

Für eine kurze Besichtigung der Ruinen reichen unsere Angaben
aus. Für eingehendere Studien sei auf die Carte archéologique et topo-
graphique
des ruines de Carthage (Paris 1907, drei Blätter in 1: 5000) ver-
wiesen
. Eine ausführliche, aber teilweise veraltete Beschreibung (Carthage
autrefois Carthage aujourd’hui; fr.) erhält man im großen Seminar
(S. 361). Führer und Bettler sind überaus zudringlich. Eingeborene bieten
den Fremden frisch ausgegrabene gefälschte Altertümer (Kameen, Münzen
u. a.) an. Man hüte sich auf dem Trümmerfelde vor den vielen Ver-
tiefungen
und Gruben, sowie besonders im Sommer vor den Skorpionen
unter dem Geröll (vgl. S. XVI).

Die beiden elektrischen Bahnen wenden sich von der Avenue
Jules-Ferry (S. 348) zum Hafen (S. 347), überschreiten auf einem
Damm die nördl. Hafeneinfahrt und durchfahren auf dem nördl.
Damm des Schiffahrtkanals, an der (l.) Insel Chikly und an der
Ausweichestelle der Seedampfer vorüber, den Bahirasee (vgl. S. 134).

10km Arrêt du Bac, Haltestelle für die S. 379 gen. Dampf-
fähre
von Goletta. 11km La Goulette, an der Westseite des
Städtchens, Hauptstation für Goletta.

Goletta oder La Goulette (H. de la Gare, bescheiden), der
alte, seit der Anlage des Schiffahrtkanals verödete Hafen von Tunis,